(Tor..) Tour des Stations
- Leo
- vor 14 Stunden
- 3 Min. Lesezeit
Eine Gruppe unerschrockener VCVler hat sich ins Wallis aufgemacht um die dortigen Berge zu erkunden. Die Tour des Stations ist ein Rennen für Jedefrau und Jedermann, die gerne viele Höhenmeter absolviert. Die diesjährige Austragung 2025 war ein persönliches Highlight für alle Teilnehmenden. Übrigens waren dabei: Britta, Manfred, Kascha, Jan, Christian E, Lisa, Georg, Philipp K, Seraina und Leo

Freitagabend, Le Châble. Die Berge im Wallis sind wunderschön. Wir sind auf ca. 800 HM und haben uns alle - ausser Georg, der schläft schon neben seinem Auto im Zelt - im Restaurant eingefunden um die Kohlenhydrate reinzuhauen, die wir am nächsten Tag brauchen werden. Christian hatte im Vorfeld etwas Aufregung bei der Startnummernausgabe. Wir wollen nicht weiter darauf eingehen aber gut, dass es einen Speichen- oder Räderdoktor gab in der Nähe. Wir machen alle (ausser Georg) die kürzeste Tour, die Mediofondo heisst. 80km und 3000 HM. Georg, der sich keinen Hügel im Wallis ersparen möchte, peilt 260km und 9200 HM an. Er startet um 2:30 Uhr Morgens und haut sich vorher noch einen kalten Pastateller rein.
Samstag, 08:00 Uhr. Das Startfeld ist mit Musik und typisch aufgeregter Stimmung eine Kulisse für sich. Wir klemmen Gels in Trikottaschen, eine Tüte Croissants hängt lässig am Lenker – Haute Cuisine à la Tour des Stations. Kurz bevor es ernst wird, noch schnell ein Selfie: Gesichter frisch, Brillen beschlagen, Laune überdurchschnittlich optimistisch. Georg sendet ein Bild von sich, er hat bereits 3000 HM hinter sich.
Die ersten Rampen.Die Walliser Strassen machen keine Gefangenen. Links Fels, rechts Tal, dazwischen wir – und irgendwo da vorne der nächste Pfeil nach oben. Das Grinsen wird zu einem konzentrierten „Ich-kann-noch-reden-aber-lieber-nicht“. Panoramen wie aus dem Werbeprospekt: Wolkeninseln über Rebhängen, eine Luft, die wie frisch gewaschen schmeckt. Die Abfahrt ist lang, viel länger als unsere üblichen Jura Passagen. Wir kühlen etwas ab und ich frage mich ob ich das in der Nacht hätte machen wollen wie Georg Stunden zuvor?
Mittag – Nendaz. Es läuft. Den Col du Lein haben wir hinter uns gebracht. Die erste Verpflegungsstation im Tal besucht und nun stehen wir in Nendaz bei einer weiteren Verpflegungsstation. Die Organisation ist tadellos. Streckensicherung, Beschilderung... aber ganz ehrlich, das Menu bei den Verpflegungsstationen ist etwas dürftig. Anyway wir machen uns auf den Weg. Es ist das "piece de resistance" des Tages. Fast 1700 HM quasi am Stück über 20km mit Graveleinlagen und Rampen um die 20%. Wenn Gravel Terrain und Rampen den Mut sinken lassen, stellen die Walliser motivierende Zuschauer und laute Musik bereit um die erschöpften Rennrad Fahrerinnen und Fahrer nicht absteigen zu lassen. Es wirkt...
Croix-de-Cœur, 2174 m.ü.M. Der Name ist Programm: ein Kreuz für die Beine, ein Herz für die Aussicht. Kascha konnte leider nicht mitfahren weil noch nicht in Form nach einer Grippe. Dankenswerterweise hat sie auf uns beim Ziel gewartet und spendierte uns die erste Umarmung gleich nach der Ziellinie. Nach all den Strapazen gab es sogar ein paar Tränen der Erleichterung. Die HM im Wallis scheinen steiler als die im heimischen.
Nach ca. 40 Minuten sind wir alle auf dem Gipfel angekommen wobei Philipp ca. eine Stunde Vorsprung rausgefahren hat und dann irgendwo auf dem Zielgelände eingeschlafen ist. Georg ist zu diesem Zeitpunkt 12 Stunden auf dem Sattel und hat noch zwei oder drei Hügel vor sich.

Verbier. Wir schaffen es hinter dem Securité-Moto runter aufs Festgelände und nehmen die Finisher Medaille und viel wichtiger den Bon für die Pasta entgegen. Wir verpflegen uns um wieder einen normalen Zucker Level zu erreichen. Kascha zaubert eine grosse Tafel Schokolade aus dem Rucksack und macht uns wieder glücklich. Georg ist immer noch unterwegs als wir (Seraina und Leo) uns verabschieden um die Heimreise anzutreten. Später am Abend erfahren wir, dass Georg nach 17 Stunden und 30 Minuten am Ziel eingetroffen ist. Wir kamen alle unfallfrei durch und haben unser bestes gegeben.
Fazit Die Tour des Stations ist kein Rennen, das man „fährt“. Es ist eins, das man erlebt. Jede und jeder hat sicherlich ein paar interessante Anekdoten zu erzählen...
Videoimpressionen
Blockstart in le Châble | Humor für unterwegs | Zielgelände |
Bilder TDS 2025
Comments